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Traits und States

06. August 2020

Warum Sie sich nicht verbiegen sollten

Überlebenstipps für Ihr Berufsleben auf Grundlage des Analyseinstruments LUXXprofile

Ich habe einige Jahre in einem Konzern gearbeitet, in dem der CEO des Unternehmens in seinen Grußbotschaften generell abschließend „einen allzeit hohen Energieüberschuss“ gewünscht hat. Dieser Wunsch hat sich in das kollektive Bewusstsein des Unternehmens gebohrt und war omnipräsent. Jeder hatte in etwa eine Vorstellung davon, was er bedeuten könnte und natürlich wünschte sich jeder Mitarbeiter und auch jeder Vorgesetzte genau so einen Überhang an Energien. Aber wann habe ich wirklich einen „Energieüberschuss“, der mich zu überobligatorischen Leistungen anspornt? Hier lohnt sich ein Blick in die Tiefe des Themas:

Extrinsische Motivation als Energiebringer

Was uns recht klar ist: Mitarbeiter sollten „von außen“ motiviert werden, um gute Leistungen zu erbringen. Dies ist keine wirklich neue Botschaft und es gibt lediglich Diskussionen darüber, ob eine extrinsische Motivation nur dazu führt, den Mitarbeiter nicht zu demotivieren oder ob sie ihn tatsächlich zusätzlich motiviert. Oftmals wird das Thema der extrinsischen Motivation sehr pauschal behandelt und das ist ein grundlegender Fehler. Was den Einen wirklich motiviert, ist dem Anderen ziemlich egal. So werden sehr besitzorientierte Menschen sich gut mit einer Gehaltserhöhung motivieren lassen. Menschen, bei denen etwa die Familie im Vordergrund steht, werden sich eher über zusätzliche Urlaubstage freuen. Gute Motivationswerte werden allgemein erlangt, indem man dosiert und authentisch lobt. Es gibt relativ viele Menschen, die durch Lob zu einem gewissen Energieüberschuss gebracht werden. Aber auch durch Lob wird man nicht jeden Mitarbeiter motivieren können. Es gibt eine Menge Menschen, denen Lob unangenehm ist und auch einige, die dem Lob mit einer gewissen Skepsis entgegentreten.

LUXXprofile analysiert die intrinsische Motivation des Menschen

Letztlich kommt es also auf die Persönlichkeit des Mitarbeiters an, kurz gesagt auf dessen intrinsische Motivation. Mit dem von Norecu verwendeten und hochgeschätzten Analyseverfahren LUXXprofile wird diese sehr individuelle intrinsische Motivstruktur jedes einzelnen hervorragend ermittelt. Das wissenschaftlich bestens fundierte, neuste Persönlichkeitstestverfahren dieser Art am Markt nimmt insgesamt 16 Motive, von Neugier bis Autonomie in ihren jeweiligen Ausprägungen unter die Lupe und erstellt ein Abbild der jeweiligen Persönlichkeit, mit dem man sehr gut ermitteln kann:

  1. was den jeweiligen Menschen Freude bereitet und was sie daher in der Regel gut machen.
  2. wie der jeweilige Mensch konkret extrinsisch motiviert werden kann.
  3. was Führungskräfte in ihrem eigenen Verhalten optimieren können, um Mitarbeiter besser zu machen.
  4. welcher konkrete Job zum Menschen passt, weil er darin jeden Tag motiviert wird und wovon er besser die Finger lassen sollte.

Ich bin im Bereich IT und Healthcare zu Hause. Um es daher einmal mit den Worten eines IT-Fachmanns zu sagen: LUXXprofile ermittelt das BIOS des Menschen, also dessen fest installierte Firmware, als Basis für sein Betriebssystem und die darauf laufenden Anwendungen. LUXXprofile findet dabei heraus, was den Menschen grundlegend antreibt. Genau dies ist der Vorteil zu vielen anderen Testverfahren. Natürlich ist es schön zu wissen, dass man der eher dominante Typ ist, dass man eine gute Führungskraft ist, etc. Viel wichtiger ist es jedoch zu erkennen, warum dies so ist. Erst daraus lassen sich wesentliche Rückschlüsse für ein erfülltes Berufsleben ziehen.

Hier ein Beispiel der Hauptseite einer LUXXprofile -Auswertung:

 

Diesen Menschen wird man nicht mit einem „sicheren Arbeitsplatz“ (Sicherheit -1,39) oder mehr Geld (Besitzen -1,32) motivieren können. Für hohe Motivation wird hingegen mit schicken Arbeitsbedingungen (Sinnlichkeit + 1,89), Betriebsfeiern (Sozialkontakte +1,86) und einer Beförderung (Einfluss + 1,58) gesorgt.

Aus der konkreten Auswertung ergeben sich noch eine Fülle von Erkenntnissen zum idealen Job und dem konkreten Verhalten als Führungskraft oder auch Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung.

Und nun zur Überschrift: Verbiegen Sie sich nicht!

Was hat dies nun alles mit dem dringenden Rat zu tun, sich in keinem Fall zu verbiegen? Hierfür sollte zunächst verdeutlicht werden, was „verbiegen“ in dem Fall bedeutet:

Die soeben dargestellte Grafik zeigt das Ausmaß der intrinsischen Motivation dieses Menschen, in insgesamt 16 verschiedenen Motiven. Diese Ausprägungen sind ein fest „verdrahteter“ Teil seiner Persönlichkeit und es spielt kaum eine Rolle, ob dieser Mensch die Analyse mit 20 Jahren oder mit 70 Jahren durchführen lässt. Diese feste Verdrahtung, die kaum Veränderungen unterliegt, nennt man „Traits“.

Wenn diesen Menschen nun z.B. sein niedriges Sicherheitsmotiv unter dem Motto „No risk no fun“ zu waghalsigen unternehmerischen Entscheidungen gebracht hat und er dadurch oftmals Geld oder seinen Job verloren hat, dann wird er sein Verhalten anpassen. Er wird sich entgegen seiner Ausprägung im Bereich Sicherheit dann vorsichtiger verhalten. Angepasstes Verhalten wird „States“ genannt. Dies kann natürlich sehr sinnvoll sein, gerade bei dem Motiv Sicherheit. Wenn die States jedoch in vielen Punkten zu sehr von den Traits abweichen, wenn ich mich also entgegen meiner Persönlichkeit laufend anpassen musste, weil die äußeren Umstände mich eventuell dazu zwingen, dann verliere ich ständig Energie, ohne dass neue Energie fließen kann. Dies kann im Extremfall bis zum Burnout führen.

Wann weiß ich, dass ich mich verbiege?

Verbiegen Sie sich also nicht dauerhaft. Dies kann gefährlich werden. Doch dies ist einfacher gesagt als getan. Oftmals ist die Persönlichkeit derart komplex, dass ich es gar nicht merke, wie ich mich verbiege, weshalb ich müde und sogar demotiviert bin. Nehmen wir z.B. wieder das Profil in diesem Artikel. Die hohe Statusausprägung kann hier sehr gut zur Wahl eines Jobs in einem renommierten Unternehmen oder mit einem tollen Jobtitel (Status!) führen, der in keiner Weise dem eigenen Profil entspricht. In diesem Fall etwa, weil ein sehr breites Wissen (entgegen Neugier -1,45) bei wenig Entscheidungsmacht (entgegen Einfluss +1,58) und Beweglichkeit (entgegen Sicherheit -1,39) verlangt wird. Diese Person ordnet sich plötzlich unter, trifft wenig eigene Entscheidungen und findet sich mit langen Entscheidungsprozessen und verstaubten Traditionen ab. Hier wird dann letztlich die Demotivation überwiegen, ohne recht zu wissen warum. Spätestens jetzt wird es Zeit, sich selbst über eine LUXXprofile Analyse kennen zu lernen. Fehler aus der Vergangenheit können korrigiert werden. Dem Ziel, Arbeit nicht als Belastung, sondern als Bereicherung zu empfinden, kann man jederzeit noch nahe kommen.

Was wir Ihnen empfehlen

  1. Lernen Sie Ihre Traits, also Ihre intrinsischen Motive kennen.
  2. Sehen Sie sich Ihre States, also Ihr angelerntes Verhalten an.
  3. Analysieren Sie, wo und wie groß die Abweichungen sind.
  4. Versuchen Sie Ihr Verhalten wieder in Richtung Ihrer Traits zu verändern, evtl. gar durch einen Jobwechsel.

Wir helfen Ihnen gerne dabei!

 

Peter Schönberger ist Berater für die Bereiche Healthcare und Leistungssport und am Düsseldorfer Standort ansässig. In 25 Jahren war der Rechtsanwalt unter anderem in leitenden Positionen im Spitzensport und als Head of Global HR eines marktführenden eHealth Unternehmens tätig. Sein Fokus liegt auf der Besetzung von Führungskräften und Experten, insbesondere mit IT- und Digitalisierungsaufgaben. Als ausgebildeter Coach setzt er dabei begleitend das Analyseverfahren LUXXprofile ein.